AD(H)S, ist Ihr Kind wirklich davon betroffen? 

Leistungs- und Erwartungsdruck bei Kindern, Lernschwierigkeiten

 

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Sie waren grosse, aussergewöhnliche Persönlichkeiten, und als Kinder garantiert ungemein anstrengend. Würden sie heute leben, hätten ihre Ärzte vielleicht ein Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, kurz AD(H)S, festgestellt. Doch zu ihrer Zeit kannte man diese Störung noch nicht. So waren sie einfach schwierige Kinder, aus denen besondere Erwachsene wurden.

Inzwischen ist AD(H)S in aller Munde. Sogar Prominente wie Whoopie Goldberg, Dustin Hoffman und Bill Gates bekennen sich dazu. Fast scheint es so, dass AD(H)S in westlichen Gesellschaft eine neue Modekrankheit geworden ist, ein Spiegel unser hyper-aktiven, hektischen und schnelllebigen Zeit. (Quelle: AD(H)S: was wirklich hilft, Prof. Dr. Med. Christine Ettrich u. Monika Murphy-Witt)

Meine persönliche Erfahrung mit AD(H)S machte ich mit einem Kind in meiner Praxis. Das Kind kam mit den Symptomen wie Schlafstörung, Angstzustände am Tag und und in der Nacht zu mir. Ich bemerkte aber auch, dass das Kind sehr ruhig, sogar eher schon abwesend sich zeigte. Sein Erscheinungsbild war auch auffällig mit einer blassen Gesichtsfarbe begleitet. Ein Kind das energielos und freudlos auf mich wirkte.

Das Arbeiten mit dem Kind war auch schwierig, weil seine Aufnahmebereitschaft langsam und eingeschränkt war. Nachdem ich das Klientenblatt studierte, bemerkte ich das Medikament

Concerta (Methylphenidat kurz: MPH; Handelsname u. a. Ritalin). Ich machte mich im Internet schlau und kam auf die Informationen über AD(H)S. Die Nebenwirkungen vielen mir schnell auf und ich erschrak, als ich diese Auflistung las. Was mir auch auffiel war, dass die Nebenwirkungen zu den Symptomen meines Klienten passten.

Als ich dann die Mutter darauf ansprach, erzählte sie mir von den Schulproblemen ihres Kindes, und dass sie dieses Medikament vom Kinderarzt seit einem Jahr empfohlen bekam. Allerdings wurde diese Störung AD(H)S nie richtig abklärt, auch erschrak sie selber über die Nebenwirkungen des Medikamentes. Sie erklärte mir, dass sie sich einfach nur auf den Arzt verlassen habe.

Liebe Leser/innen, Sie müssen immer alles hinterfragen und nachfragen, selber auch die Verantwortung übernehmen, denn schliesslich ist das Ihr Kind und das braucht euren Schutz. Auch würde ich immer bei einem zweiten Arzt eine Zweitmeinung einholen.

Übrigens ist das Nachweisen dieser Störung AD(H)S sehr schwierig und aufwendig. Wir setzten mit Einverständnis des Arztes das Medikament ab und ich arbeitete kinesiologisch mit dem Kind. Es war nicht immer einfach, denn z.B. musste das Kind wieder lernen, mit den neuen Gefühlen umzugehen, aber es hatte sich in diesem Falle gelohnt.

Der Kommentar des Kindes war auch sehr berührend, als es mir sagte, dass es nun mehr Freude habe und mehr lache, seit es dieses Medikament nicht mehr einnehmen muss. Auch ergänzte die Mutter, dass sie endlich wieder ihren richtigen Sohn habe und sie dankte mir dafür, dass ich sie Informierte und mit dem Kind soviel erreichte. 

Allerdings habe ich nie erfahren, ob das Kind wirklich die Störung AD(H)S hatte, aber eines bin ich mir ganz sicher, dass wir das richtige gemacht haben, was auch die Mutter und die Lehrerin bestätigten.

 

Empfehlenswerter Link: www.adhs-schweiz.ch